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Shrimps in Cocktailsauce

Ich liebe Brunch! Noch ein Grund mehr, mich auf das Treffen mit Balu zu freuen. Wir hatten beide Recherche betrieben und uns letztendlich auf ein kleines, gemütliches Café im hipsten Viertel der Stadt geeinigt - weil wir beide natürlich auch super hip sind und so. Nachdem wir uns auf Bumble gematcht hatten, hatte es ewig gedauert, ein Treffen zu vereinbaren. Seine Woche war zu voll, hatte er gemeint, aber danach sähe es besser aus. Für mich war das Code für "nicht so richtig interessiert", denn einen Sonntagnachmittag konnte man doch eigentlich immer irgendwie freischaufeln, oder? Zudem schrieb er, dass er Besuch bekam, erwähnte aber zuerst nicht, wer denn da käme. Mein Kopf ergänzte innerlich: "Bestimmt 'ne andere Frau..." und ich war kurz davor, den Bären Bär sein zu lassen, aber irgendwas ließ mich noch einmal die Angel auswerfen.  Es mag der simplen Tatsache geschuldet sein, dass Balu äußerst gut mit meiner, wie er es nannte, rotzig-frechen Art klar zu komme
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Der Wolf, der Fuchs und... wer ist eigentlich Paul?

Es war Frühling 2020. Die Bienen summten, die Blumen blühten und Corona wütete zum ersten Mal in unserem Land. Ich befand mich in einer Beziehung, die man rückblickend wohl als "Coronabeziehung" bezeichnen könnte. Wir waren unsterblich verliebt und umhüllt von Quarantäne und Lockdown.  Dann kam die große Depression. Also seine. Sie überrollte uns noch heftiger als die Pandemie und wir nahmen schweren Herzens Abschied. Enter: Der Typ, den ich vor Bastian fast gedated hätte: Sie erinnern sich vielleicht noch, verehrte Leserschaft ( Geschichte: Fortsetzung folgt ): Paul hatte das Treffen mit mir abgesagt, weil er kurzfristig krank geworden war und so traf ich am Folgetag Bastian and the rest was history und so. Mein Herz war mal wieder zerbrochen und ich suchte Trost. Paul, den ich witziger war unter "Wer ist eigentlich Paul" in meinem Handy gespeichert hatte, und ich hatten zwischenzeitlich sogar mal telefoniert und irgendwie war das verdammt angenehm gewesen. Einem T

Tom Tom

Nach Finn stürzte ich mich in einen regelrechten Datingmarathon. Zu lange hatte mein Ego gelitten, war klein gemacht und vernachlässigt worden. Auch von mir selbst. Zeit also, mich ein wenig wiederaufbauen zu lassen. Und dann am besten ohne, dass es Verletzte gab. Am Freitag traf ich Dino. Am Sonntag Fabi. Am Montag Donny. Dazwischen, am Samstag, traf ich Tom. Ich war auf einem DJ Picknick, ganz nahe am Viadukt, wo Finn und ich uns zum ersten Mal geküsst hatten. Irgendwie fand ich es gut, nochmal dort vorbeizuschauen und mich zu verabschieden.  Eigentlich hatte ich mich bereits damit abgefunden gehabt, den Abend alleine zu verbringen, da meldete sich Tom. Er würde wohl noch vorbeischauen, meinte er und auch wenn ich eine Sekunde zweifelte, ob ich noch Lust hatte länger zu bleiben, siegte die Neugierde auf diesen Menschen. Die Wartezeit überbrückte ich mit einem Spaziergang zu besagter Brücke. Oben angekommen, sah ich andere Menschen und machte wieder kehrt: "Nein, heute kann ich d

Der Junge von der Tanke (pt 2)

 Ich wohnte also zum Übergang beim Tankstellenboy und wir waren komplett verliebt. Liebeskasper, nannte er uns liebevoll. Ich sollte erst viel später erfahren, dass er dieses Wort 1:1 von einer anderen Frau übernommen hatte... Aber das ist eine andere Geschichte, die hier nicht erzählt werden soll. Mein anfängliches "Ich will ja auch gar keine feste Beziehung", wich einem "Ich muss ja nicht unbedingt eine Beziehung haben". Ich arrangierte mich und stellte mich innerlich auch darauf ein, dass unsere Liebe ein Ablaufdatum hatte.  "Aber wenigstens der Somme noch", dachte ich hoffnungsvoll. Hier und da hatte es zwischen uns bereits gerumpelt. Die Tatsache, dass er sein Wort so oft nicht hielt, setzte mir zu. Viel schlimmer, war allerdings das damit verbundene Gaslighting. Es erschien mir eine wundervolle Idee, zusammen Urlaub zu machen, nachdem wir bereits ein Wochenende in Amsterdam unterwegs gewesen waren. Finn fand das auch, wollte seinen nächsten Urlaub ab

Der Junge von der Tanke

Ich war gerade frisch im Pott gelandet, meine Wohnsituation war - sagen wir mal so - eher suboptimal, aber ich versuchte, das Beste draus zu machen und mich in meiner neuen Stadt einzuleben. Da durfte ein Besuch bei meiner alten Studienfreundin S. nicht fehlen! Leider war ich orientierungstechnisch noch recht planlos, weshalb S. mir angeboten hatte, mich auf dem Weg von ihrer Arbeit nach Hause einzusammeln, damit wir einen gemütlichen Abend zusammen verbringen konnten. Dankbar nahm ich das Angebot an - da ich aber schon losgelaufen war, wollte sie mich unterwegs einsammeln.  Dummerweise stellte sich nach einigen Minuten heraus, dass wir auf unterschiedlichen Straßen unterwegs waren. Dank Standortübermittlung teilte ich S. mit, wo ich war und lief noch ein paar schicksalhafte Schritte weiter, bis ich an einer Kreuzung stand. Da war die Wahrscheinlichkeit immerhin höher, dass sie mich sehen würde, dachte ich so. Ich stand also an der Straßenecke, circa 20 Meter von einer Tankstelle entfe

Ich möchte dich am liebsten in ein Döschen tun...

Manchmal findet man etwas, das Kostbarer ist, als ein kurzer Flirt, ein gutes Gespräch oder 'ne gute Puzzlepartie. Manchmal findet man jemanden, den man am liebsten in ein Döschen tun möchte. Weil er so wertvoll ist und so kostbar. Dino war so jemand.  Ich traf ihn zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt. Mein Herz war zerfetzt, mein Körper geschunden und ich so zerbrechlich wie ein rohes Ei. Eigentlich war das Ganze absolut zum Scheitern verurteilt. Dino wohnte genau wie ich in Ruhrpott und wir trafen uns demnach am Wahrzeichen unserer Stadt, an einem Freitagabend. Es gab Budenbier, so wie sich das gehört und ich war ziemlich verzückt von seiner harmlosen Art.  Harmlos ist vielleicht nicht das Attribut, mit dem Männer sich gerne beschrieben sehen, aber für mich war es genau, was ich brauchte. Gleichzeitig hatte ich das Gefühl: "Tinderbel, den Mann machst du platt, wenn du nicht aufpasst...!" Und ich wollte aufpassen, das wusste ich direkt. Dino war der süßeste Mensch auf der

Black Hawk Down

Die Geschichte von Hawk ist wieder so eine, wo man als Außenstehende:r nur die Hände überm Kopf zusammenschlagen will, um zu rufen: "Bist du denn wahnsinnig? Renn!" Aber fangen wir vorne an. Als es zwischen Hawk und mir matchte, lebte ich noch in Kleinstadt und war wohl bewegungsfaul, anders kann ich mir nicht erklären, warum ich ihn nicht im Pott besuchte, wo er sein Nest hat. Naja. Kam er also zu mir geflogen und ich holte ihn gentlewomen-mäßig am Bahnhof ab.  Hawk war groß, dünn und bärtig. Seine Augen waren fast schwarz und sahen irgendwie verloren aus. Bingo, Tinderbel! Ein verlorener Junge, genau dein Beuteschema. Verdammt! Doch irgendwas rief sogar in mir: Halt! Stopp! In den verlieben wir uns nicht! - aber das heißt ja nicht, dass man ihn nicht retten könnte, oder so? Ich erinnere mich zugegebenermaßen nur verschwommen an das erste Treffen. Wir müssen wohl viel geredet und ein bisschen geknutscht haben. Viel memorabler war allerdings der nächste Tag.  Das Treffen fand