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Der Wolf, der Fuchs und... wer ist eigentlich Paul?

Es war Frühling 2020. Die Bienen summten, die Blumen blühten und Corona wütete zum ersten Mal in unserem Land. Ich befand mich in einer Beziehung, die man rückblickend wohl als "Coronabeziehung" bezeichnen könnte. Wir waren unsterblich verliebt und umhüllt von Quarantäne und Lockdown. 

Dann kam die große Depression. Also seine.
Sie überrollte uns noch heftiger als die Pandemie und wir nahmen schweren Herzens Abschied.

Enter: Der Typ, den ich vor Bastian fast gedated hätte:

Sie erinnern sich vielleicht noch, verehrte Leserschaft (Geschichte: Fortsetzung folgt):
Paul hatte das Treffen mit mir abgesagt, weil er kurzfristig krank geworden war und so traf ich am Folgetag Bastian and the rest was history und so.

Mein Herz war mal wieder zerbrochen und ich suchte Trost. Paul, den ich witziger war unter "Wer ist eigentlich Paul" in meinem Handy gespeichert hatte, und ich hatten zwischenzeitlich sogar mal telefoniert und irgendwie war das verdammt angenehm gewesen. Einem Treffen stand dann auch nicht viel im Wege und Paul kam vorbei. Er war größer als ich, blond, hatte blitzende, wache Augen und redete in einem Tempo, was mich beeindruckte und unterhielt. Wir quasselten, er zeigte mir ein Hip Hop Video, in dem er mitgespielt hatte und ich fand's witzig. Wir flirteten sogar. Aber immer ganz haarscharf dran vorbei. Am nächsten Schritt,

Ich hatte angeboten, dass Paul auch bei mir schlafen könne und Gentleman wie er war, legte er sich zur Schlafenszeit artig auf seine Seite und unternahm keinerlei Annäherungsversuche. Ein Teil von mir fand das fast schade und sehnte sich nach Geborgenheit, aber irgendwie fühlte es sich ja richtig an und es würden sicherlich noch mehr Gelegenheiten kommen, zu kuscheln, wenn wir das wollten. Dachte ich.

Pustekuchen! Obwohl der Abend schön war und der Abschied angenehm, sollte ich Paul mehr als ein Jahr nicht wiedersehen. Aber wie kam es dazu?

In den nächsten Wochen und Monaten hielten wir sporadisch Kontakt. Paul beteuerte immer wieder, mich definitiv wiedersehen zu wollen. Jedes lose geplante Treffen sagte er aber kurzfristig ab. Die Initiative ergriff er selbst sowieso nicht, es schein aber dennoch nicht, als würde er einem Treffen wirklich ausweichen. Oder doch? Ich war verwirrt.

Und aus der Verwirrung wuchs irgendwann Frustration. Andere Menschen würden sich vielleicht einfach stillschweigend abwenden und den Kontakt versanden lassen, aber das war leider noch nie mein Stil gewesen. Ich machte meinem Unmut also Luft und schrieb Paul, dass ich das Gefühl hatte, er würde mich hinhalten. Wozu auch immer, denn viel konnte ihm dieser Kontakt mit mir ja eigentlich auch nicht bringen...?

Paul reagierte wütend. Er hätte sich nun mal beim Sport verletzt und könne deshalb nicht. Dafür müsse ich ja wohl Verständnis haben und wenn nicht, dann halt nicht.

Seit unserem ersten Treffen waren inzwischen bereits Monate vergangen und es schien, alsob Paul immer entweder im Urlaub, oder verletzt war, Gleichzeitig versank er im Arbeitsstress. Für mich roch das ganze fischig, aber ich konnte nicht richtig herausfiltern, was los war. Aber ich hatte auch genug versucht zu filtern. Und so tat ich etwas, was ich wirklich nur sehr selten getan habe:

Ich löschte seine Nummer.

Es vergingen ein paar Wochen oder Monate und in einem Anflug von Harmoniebedürfnis und Einsamkeit dachte ich: Aaaaach der Paul, der war doch eigentlich ganz nett... wie es dem wohl so geht? 
Blöd nur, dass ich keine einzige Möglichkeit hatte, das herauszufinden.

Oder?

Gut, seine Nummer hatte ich nicht mehr. Auf Social Media war er soweit ich wusste nicht aktiv und zu allem Überfluss, hatte ich keine Nachnamen, sondern nur Paul und seinen Wohnort. Das brachte mir so ziemlich gar nichts. Aber war da nicht noch was? 

Das Musikvideo! Von dem Hip Hop Song, den er mir gezeigt hatte, Aber wie hieß der Song noch gleich? Aus Anonymitätsgründen verrate ich hier nicht den Titel, aber ich weiß noch, dass ich mich gut daran erinnertem, weil er irgendwie auch zu Paul gepasst hatte...

In der Videobeschreibung standen keine Darsteller:innennamen und so war ich wieder keinen Schritt weiter... es sei denn...? Ich könnte natürlich den Interpreten fragen...?

Man könnte jetzt protestieren und meinen, dass dies wohl etwas viel Aufwand war, um zu erfragen, wie es jemandem ging, der mehr als genug Chancen auf ein echtes Kennenlernen gehabt hatte, aber irgendwie war das Ganze für mich auch ein wenig zum Spiel geworden. Ich war so weit gekommen, den einen Schritt konnte ich jetzt auch noch wagen. Und was hier ausführlich beschrieben steht, dauerte in Wahrheit natürlich keine 10 Minuten. 

Der Rapper im Video nannte sich Der Wolf und weil ich ein Fuchs war, fand ich ihn schnurstracks auf Instagram und schrieb ihm eine Nachricht: "Hey, klingt vielleicht etwas verrückt, aber ich hatte mal Kontakt zu 'nem Typen, der in deinem Video mitgespielt hat und ich hab seine Nummer nicht mehr, würde aber gern wissen, wie es ihm so geht. Er heißt Paul. Kannst du mir da vielleicht weiterhelfen? Wenn nicht ist auch cool, aber dachte, fragen kostet ja nix. Gruß, Tinderbel".

In meinen Augen klang das unverfänglich genug und ich setzte noch gekonnt ein paar Emojis dazu, damit auch deutlich wurde, wie unfassbar locker und unverfänglich die Nachricht gemeint war.

Eine Antwort erhielt ich kurz darauf in Form einer unfassbar sympathischen Sprachnachricht: "Hey, kein Ding, dass du fragst und ich würde dir auch total gerne helfen, aber ich kenne gar keinen Paul."

Uff. Hä? Moment. Das musste ein Missverständnis sein und so schrieb ich: "Also der spielt in deinem Song *** mit, ganz am Anfang im Video. Und ja, er heißt Paul, Nachnamen weiß ich leider nicht.".

Ich wartete gespannt, jetzt musste sich die Situation ja wohl auflösen. Es folgte eine weitere Sprachnachricht:
"Ah okay, ja den Typen kenn ich. Aber der heißt nicht Paul. Der heißt Martin Glingel."

Bitte was? Dass konnte doch nicht sein? Warum hatte mir Paul einen verkehrten Vornamen nennen sollen? Was würde das bringen? Ich hatte ihn doch mit einem Vornamen eh nicht finden können? Und hatte ich ernsthaft monatelang "Paulchen" zu ihm gesagt und weil ich seinen Namen so gefeiert hatte, Ärzte Songs zitiert hatte, obwohl er gar nicht so hieß?

Der ganze Kontakt fühlte sich wie eine Lüge an. Gleichzeitig war ich wahnsinnig belustigt von der Absurdität der Situation. Und intrigiert durch diesen ja sehr sympathischen Wolf am anderen Ende der "Leitung". Ich schickte dann auch etwas Lockeres zurück und ehe wir uns versahen, waren wir im Smalltalk gelandet. Er wohnte im Pott und da ich dort vor ein paar Tagen meine Freundin S. besucht hatte, log ich, dass ich öfter da war - hey, was nicht war, konnte ja noch kommen - und er lud mich ein, sich dann doch mal spontan auf  'ne Limo zu treffen. 

Er sagte echt Limo und ich fand das so ulkig, dass ich zwei Tage später erfand, dass ich "spontan in seiner Stadt" sei, um auf das Angebot zurückzukommen. Er hatte genauso spontan und zufällig Zeit und so düste ich mit meinem Gefährt nach Ruhrpott. Vielleicht würde das ja auch noch Licht in die ganze Paul Angelegenheit bringen...

Der Wolf hatte mir verraten, wo er seine Höhle hatte, wollte aber eigentlich runterkommen, wenn ich da wäre, damit wir in den nahegelegenen Park gehen konnten. Mit Wölfen sollte man immerhin nicht direkt alleine sein, hatte er wohl gedacht, denn der Vorschlag war von ihm gekommen. 
Doch nun stand ich wartend vor seiner Tür, nicht gewillt einen noch fremden Menschen einfach anzurufen, aber ebenso wenig gewillt noch länger darauf zu warten, dass er meine Nachrichten sehen würde. Blieb nur klingeln. Aber wo?

Gut, dass es Google gibt, dachte ich und schaltete erneut meine Miss Marple Fähigkeiten ein. Der Wolf hatte sogar einen Wikipediaeintrag - ich war beeindruckt, denn mir war er nun wirklich nicht bekannt vorgekommen. Scroll, scroll, größere Charterfolge in den späten 90ern und frühen 00er Jahren? Ich war ein wenig perplex, hatte aber auch keine große Lust gleich völlig starstruck zu sein, also suchte ich den Nachnamen, fand ihn und drückte auf die Klingel. 

Der Summer ging. Na gut, dachte ich, dann geh ich jetzt wohl mal nach oben...? Zögerlich bewegte ich mich das Treppenhaus hinauf und stellte schnell fest, dass Wolfshöhlen sich gar nicht immer in der Erde befanden, sondern manchmal auch im 83. Stockwerk. Gefühlt. 

Oben angekommen war ich ein wenig aus der Puste und es begrüßte mich ein charmant grinsender Mann. Basecap auf und eine bunte Kombi aus kurzer Hose und T-Shirt. Es war inzwischen immerhin Frühsommer 2021 und das Outfit dem Wetter durchaus angemessen. Mir war auch warm und so setzten wir uns für unsere Limo wie selbstverständlich auf die Couch im von Platten umzingelten Wohnzimmer. Ein kleines DJ Pult stand dort auch und eine Kamera hing an der Wand montiert und stand direkt auf uns gerichtet: "Für Streaming.", gab der Wolf mir lachend zu verstehen, "Auf Twitch und so.".

Na gut, dachte ich und wir landeten in einem angeregten Gespräch über Musik, modernen Feminismus, Familie und natürlich... Paul! Da war ja noch was!

Während ich nach wie vor vollkommen im Dunkeln tappte, hatte der Wolf so seine Vermutungen und so bildete sich bald eine gut untermauerte Theorie ab: Paul, der eigentlich Martin hieß, für mich aber wohl immer Paul bleiben würde, hatte sich wohl auf Bumble angemeldet, als er sich noch in einer Beziehung befand und die vielen last minute abgesagten Treffen waren ebenfalls selbiger Beziehung geschuldet. Genauso wie die Tatsache, dass wir uns nie bei ihm hatten treffen können. Zusammengewohnt und so.

Ich war gehörig verdattert. Als Paul und ich miteinander in Kontakt gekommen waren, hatte ich mich gerade in jemand anders verliebt und war deshalb zuerst nicht mehr verfügbar gewesen. es wäre doch ein Leichtes für ihn gewesen, dann auch mit offenen Karten zu spielen. Vor allem, nachdem er es so wertgeschätzt hatte, dass ich zu ihm direkt offen und ehrlich gewesen war. Und das nach nur einem Date mit Bastian wohlgemerkt. 

Es wurde noch ein wenig weitergegrübelt in der Wolfshöhle und obwohl es wirklich ewig dauerte, bis der werte Herr Gastgeber mir überhaupt etwas zu trinken anbot - Limo hatte er übrigens nicht da - befanden wir beide das Treffen als Erfolg. Und, was soll ich sagen? Der Wolf und die Füchsin sind bis zum heutigen Tag Freunde. 


Aber die Geschichte ist hier noch nicht ganz zu Ende. In den darauffolgenden Wochen würde ich fast wöchentlich beim Wolf ein und aus gehen und eine wahre Horde wild gewordener, aber handzahmer Rapper kennenlernen, die letztendlich nicht wenig ausschlaggebend bei meinem Umzug ins Ruhrgebiet sein sollte. Einige Monate nach meinem ersten Höhlenbesuch war ein außergewöhnlich großes Rudel anwesend und der Abend war durchspickt von guten Gesprächen, light Bier, improvisierten Raps und viel Gelächter. Trotzdem musste ich aufbrechen, denn am nächsten Tag ging es wieder zur Arbeit. 

Ich stapfte das schier endlose Treppenhaus nach bis ganz nach unten, öffnete die Tür nach draußen und sah in einiger Entfernung jemanden genau auf diese Tür zusteuern.

"Bestimmt ein Rapper.", dachte ich und hielt die Tür geöffnet: "Willst du rein?", fragte ich in die Nacht.

Und dann durchschoss es mich wie der Blitz. War das nicht...?

"Ja, bitte offen halten." , rief er mir entgegen und ich wusste es sicher: Paul.

"Ach nee!", sagte ich keck und konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen, "Du hier?".

Was dann passierte, war etwas seltsam. Es schien mir alsob Paul sich gekonnt an mir vorbeischlängeln wollte, was in mir ein instinktives, inneres "Moment mal, Freundchen" hervorlockte und dazu führte, dass ich mich mehr oder weniger blockierend in den Türrahmen stellte. Paul blieb stehen. Direkt vor mir und wir waren plötzlich, über ein Jahr nach unserem ersten Treffen, näher aneinander, als wir es je gewesen waren.

Die Luft brannte. Was war denn hier los? 

Den genauen Dialog vermag ich zu diesem Zeitpunkt nicht mehr wiederzugeben, aber um es kurz zu fassen: Ja, Paul hatte eine Freundin gehabt. Und ja, er hatte auch mit ihr zusammengewohnt. Und ja, deshalb hatten wir uns nie gut treffen können.

Bumm! 

Das gesamte Gespräch blieb neckisch und in mir überwog die Erleichterung, endlich Klarheit zu haben. Und diesen Mann wiedergesehen zu haben. Irgendwie war zwischen uns ja auch nicht genug passiert, als, dass ich mich jetzt unfassbar verraten von ihm fühlen würde. Paul, Martin, whatever.

Wir standen Ewig und nur drei Sekunden so im Türrahmen. Immer wieder ging das Licht im Treppenhaus aus und lehnte Paul sich nach vorne, um mit einem mal mehr, mal weniger gekonnten Ticken den Lichtschalter zu betätigen. Dafür musste er sich jedes Mal noch weiter zu mir nach vorne lehnen und es störte mich durchaus nicht, wenn der den Schalter nicht direkt beim ersten Ticken richtig erwischte. 
Das hier machte Spaß und irgendwie wollte ich nicht, dass es endete. Aber es musste. Schon allein, weil eine solche Spannung nicht ewig hält. Deshalb besser, gehen, wenn es am meisten prickelt.

Wir gaben einander zu verstehen, dass wir jetzt wohl auch weiter müssten. Er nach oben, ich in die Nacht. Kurz ertappte ich mich bei dem Gedankenspiel, doch nochmal kurz mit nach oben zu kommen. Aber ich ließ Vernunft walten und beschloss, den schönen Moment mit in die Nacht zu nehmen.

Erst in meinem Auto wurde mir klar, dass ich nach wie vor keine Nummer von Paul hatte.
Verdammt!

Und nu? 
Mir blieb nichts anderes übrig, als mich dem Schicksal zu ergeben und darauf zu hoffen, dass wir uns nochmal hier über den Weg laufen würden. Hatten wir etwas Ähnliches nicht auch in der Tür gefaselt? Meine Gedanken flogen im Sturm und ich genoss das Feuer, dass nur Treppenhäuser mit sich bringen können.

"Dann küss ich dich im Treppenhaaaaus", sang ich vor mich hin und wünschte mir ein wenig, ich hätte es getan. Oder er hätte es getan. Ja, er. Eigentlich er.
Weil ich am Ende eben auch nur eine Prinzessin bin.


Und jetzt, liebste Leserschaft, was soll ich euch sagen? Paul war am Ende vielleicht nicht der Prinz. 
Aber er ist geblieben und wir sind bis zum heutigen Tag befreundet.

In Kürze essen wir wohl mal 'ne Pizza zusammen. Hat er versprochen. Also drückt mir die Daumen :P






 

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